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Qualifizierungsmöglichkeiten im betrieblichen Transportwesen

Facility Management Logistik » Strategie » Qualifikation

Qualifizierungsmöglichkeiten im betrieblichen Transportwesen

Qualifizierungsmöglichkeiten im betrieblichen Transportwesen

Betriebliche Transporte stellen in vielen Unternehmen eine zentrale Funktion dar, um die Versorgung mit Rohstoffen und Materialien sicherzustellen, Waren zu verteilen oder Endprodukte auszuliefern. Ob innerhalb des Werksgeländes oder über weite Strecken hinweg, professionelle und vor allem sichere Transportabläufe setzen gut ausgebildetes Personal voraus. Die Palette an Qualifizierungen im betrieblichen Transportwesen in Deutschland ist vielfältig und deckt alle relevanten Einsatzbereiche ab – vom innerbetrieblichen Staplerfahren über den Kranbetrieb bis hin zum gewerblichen Lkw-Verkehr inklusive Gefahrgutbeförderung. Jede dieser Ausbildungen erfordert einen gewissen Zeit- und Kostenaufwand, bringt jedoch großen Nutzen für Sicherheit, Effizienz und Rechtssicherheit. Für Unternehmen lohnt es sich daher, gezielt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu investieren und so die Qualität der internen Logistikprozesse nachhaltig zu verbessern. Für die Beschäftigten eröffnen sich durch erworbene Befähigungen bessere Karriereperspektiven und eine höhere Arbeitsplatzsicherheit.

Werden diese Qualifikationen strategisch geplant und sinnvoll in die betriebliche Organisation eingebettet, sind die Vorteile für alle Seiten langfristig gegeben: mehr Know-how, sicherere Abläufe und zufriedene Mitarbeitende.

Gabelstaplerschein (Flurförderschein)

Befähigung

Der Gabelstaplerschein, oft auch Flurförderschein oder Staplerschein genannt, ist eine der bekanntesten innerbetrieblichen Qualifikationen. Mit dieser Ausbildung erlangt man die erforderlichen Kenntnisse, um Gabelstapler und andere Flurförderzeuge (z. B. Hubwagen, Schubmaststapler) sicher zu bedienen.

Berechtigungen

  • Führen von Gabelstaplern sowie anderen Flurförderfahrzeugen in Lager- und Produktionsbereichen

  • Gesetzlich vorgeschriebene Pflichtqualifikation, um Stapler rechtskonform zu bedienen

  • Häufig Voraussetzung für eine Anstellung in Lager- und Logistikbereichen

Aufwand

  • Dauer: In der Regel ein bis drei Tage für Basiskurse (theoretische und praktische Schulung).

  • Kosten: Zwischen 100 und 300 Euro pro Teilnehmenden, abhängig von Anbieter und Umfang.

  • Praxisanteil: Neben einem Theorieteil müssen praktische Fahr- und Stapelübungen absolviert werden.

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Unternehmen: Erhöhte Sicherheit und optimierte Lagerprozesse, da geschulte Mitarbeitende effizienter und unfallärmer arbeiten.

  • Mitarbeitende: Höhere Arbeitsplatzsicherheit, breitere Einsatzmöglichkeiten und oft bessere Verdienstchancen.

Befähigung

Neben dem klassischen Pkw-Führerschein (Klasse B) existieren im gewerblichen Bereich insbesondere die Lkw-Fahrerlaubnisklassen (C, CE, C1, C1E). Wer inner- oder außerbetrieblich Lkw oder Transporter bewegen muss, benötigt die passende Führerscheinklasse.

Berechtigungen

  • Klasse B: Standard-Pkw bis 3,5 t Gesamtmasse, ggf. mit kleinem Anhänger.

  • Klasse C1/C1E: Lkw zwischen 3,5 t und 7,5 t (bzw. mit Anhänger).

  • Klasse C/CE: Lkw über 7,5 t, Sattelzüge und schwere Anhänger.

Aufwand

  • Dauer: Abhängig von vorhandenen Vorkenntnissen und Führerscheinklassen. Die Erlangung von C/CE kann mehrere Wochen bis Monate dauern (Theorie- und Praxiseinheiten).

  • Kosten: Zwischen 2.000 und 4.000 Euro für den Lkw-Führerschein, je nach Fahrschule und Region.

  • Weiterbildung: Für gewerbliche Fahrer*innen von Lkw >3,5 t ist zusätzlich die Berufskraftfahrerqualifikation (z. B. Schlüsselzahl 95) notwendig.

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Unternehmen: Unabhängigkeit von externen Transportunternehmen, flexiblere Einsatzplanung, bessere interne Logistik.

  • Mitarbeitende: Langfristige Jobperspektive, höhere Beschäftigungssicherheit und Chancen auf Weiterbildung (z. B. zurm Berufskraftfahrerin).

Befähigung

Wer in Deutschland Lkw über 3,5 t oder Busse (D, DE) gewerblich führt, benötigt neben der Fahrerlaubnis auch die Berufskraftfahrerqualifikation. Diese wird im Führerschein mit der Schlüsselzahl 95 eingetragen.

Berechtigungen

  • Erlaubnis, gewerbliche Transporte im Güterkraft- oder Personenverkehr durchzuführen

  • Rechtliche Voraussetzung für Professionalität und Sicherheit im Straßenverkehr

Aufwand

  • Grundqualifikation: Theoretische Prüfung (IHK) und praktische Prüfung für Einsteiger*innen ohne vorherige Ausbildung.

  • Beschleunigte Grundqualifikation: 140 Stunden Schulung und eine IHK-Prüfung.

  • Weiterbildung: Alle fünf Jahre sind 35 Stunden Fortbildung vorgeschrieben.

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Unternehmen: Befolgung gesetzlicher Vorgaben zur Unfallverhütung und Verkehrssicherheit, Reduzierung von Haftungsrisiken.

  • Mitarbeitende: Gesetzlich anerkannte Kompetenz, höhere Professionalität, verbesserte Karrierechancen im Transportgewerbe.

Befähigung

Der ADR-Schein (Accord européen relatif au transport international des marchandises dangereuses par route) befähigt zur Beförderung von Gefahrgut auf der Straße. Dies ist relevant für Unternehmen, die z. B. Chemikalien, brennbare Flüssigkeiten oder andere gefährliche Stoffe transportieren.

Berechtigungen

  • Erlaubnis, bestimmte Gefahrgüter im Straßenverkehr zu befördern

  • Voraussetzung für Positionen im Gefahrguttransport

Aufwand

  • Dauer: Mehrtägige Schulung (Basiskurs sowie eventuelle Aufbaukurse für bestimmte Gefahrgutklassen).

  • Kosten: Zwischen 300 und 600 Euro, abhängig von Kursumfang und Anbieter.

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Unternehmen: Rechtssicherheit im Gefahrguttransport, Ausweitung des Dienstleistungsportfolios, Verringerung von Haftungsrisiken bei Zwischenfällen.

  • Mitarbeitende: Spezialisierte Qualifikation, höhere Verantwortung und Vergütung, verbesserte Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Befähigung

Für die Bedienung von Hallen-, Brücken- oder Turmdrehkranen ist eine spezielle Ausbildung erforderlich. Oft spricht man vom „Kranschein“, rechtlich korrekt ist jedoch von einer „Befähigung zum Führen von Kranen“ die Rede.

Berechtigungen

  • Führen von Hallen-, Portal-, Brücken- oder Fahrzeugkranen

  • Häufig zwingende Voraussetzung in Produktions- und Lagerhallen mit Krananlagen

Aufwand

  • Dauer: Ein bis wenige Tage, je nach Kranart und Vorqualifikation.

  • Kosten: Zwischen 150 und 400 Euro pro Teilnehmenden.

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

  • Unternehmen: Effizienter, sicherer Warenumschlag, Minimierung von Unfällen und Ausfallzeiten.

  • Mitarbeitende: Erweiterung der betrieblichen Einsatzmöglichkeiten, Erhöhung der persönlichen Qualifikation.

Ladungssicherung

  • Inhalte: Kenntnis korrekter Sicherungsarten (Zurren, Schieben, Formschluss), Berechnung der erforderlichen Zurrkräfte.

  • Berechtigungen: Für Personen, die für das Be- und Entladen sowie die Sicherung der Ladung verantwortlich sind.

  • Aufwand: Ein- bis zweitägige Schulungen.

Hubarbeitsbühnen-Berechtigung

  • Inhalte: Sicherer Umgang mit Arbeitsbühnen wie Scheren- und Gelenkbühnen.

  • Aufwand: Ein- bis zweitägige Ausbildung.

Digitale Tachographenschulung

  • Inhalte: Bedienung und rechtliche Vorgaben zum digitalen Kontrollgerät für Lkw.

  • Aufwand: Halbtägige bis eintägige Fortbildung.

Zeit- und Kostenaufwand

  • Art und Umfang der Schulung

  • Vorkenntnissen der Teilnehmenden

  • Anbieter (z. B. private Ausbildungsträger, IHK, Berufsgenossenschaften)

  • Teilnehmerzahl (Gruppenschulungen reduzieren meist die pro-Kopf-Kosten)

Kosten für Weiterbildung im Archivwesen

Typischerweise bewegen sich die Kosten für Tagesseminare im dreistelligen Bereich, mehrwöchige Ausbildungen können in den vierstelligen Bereich gehen. Unternehmen investieren häufig in diese Schulungen, da sie langfristig zu mehr Sicherheit und Effizienz führen.

Vorteile für das Unternehmen

  • Rechtssicherheit: Vermeidung von Bußgeldern und Haftungsproblemen durch qualifiziertes Personal.

  • Sicherheit und Gesundheit: Weniger Unfälle und somit geringere Ausfallzeiten und Kosten.

  • Qualitätssteigerung: Geschulte Mitarbeitende arbeiten effizienter und unter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

  • Flexibilität: Mehr Fachpersonal mit unterschiedlichen Qualifikationen macht die Personalplanung und den Betriebsablauf flexibler.

Vorteile für die Mitarbeitenden

  • Karrierechancen: Erweiterung des beruflichen Profils und höhere Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.

  • Sicherheit am Arbeitsplatz: Besseres Verständnis für Gefahren und notwendige Schutzmaßnahmen.

  • Aufstiegsmöglichkeiten: Mitarbeiterinnen können zusätzliche Verantwortung übernehmen, etwa als Teamleiterin oder Ausbilder*in.

  • Persönliche Weiterentwicklung: Steigerung von Selbstvertrauen und Motivation durch erworbene Kompetenzen.

Rechtliche Grundlagen

  • Betriebsstättenverordnung, DGUV Vorschriften (z. B. DGUV Vorschrift 68 für Flurförderzeuge), Straßenverkehrsrecht (StVG, FeV).

  • Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht und müssen dafür sorgen, dass nur entsprechend ausgebildetes Personal eingesetzt wird.

Regelmäßige Unterweisungen

  • Auch nach erfolgreichem Erwerb eines Scheins sind jährliche Unterweisungen Pflicht (z. B. UVV-Prüfungen).

  • Auffrischung der Kenntnisse erhöht die Sicherheit und stellt den Kenntnisstand aktuellster Vorschriften sicher.

Überbetriebliche versus innerbetriebliche Ausbildung

  • Unternehmen können Mitarbeitende selbst ausbilden (z. B. mittels interner Trainer), sofern diese Trainer die nötige Qualifikation besitzen.

  • Alternative: Externe Schulungsanbieter oder Verbände (IHK, DEKRA, TÜV etc.).

Mitarbeiterbindung

  • Durch die Übernahme der Ausbildungskosten stärkt das Unternehmen seine Arbeitgeberattraktivität.

  • Vereinbarungen über Rückzahlung bei vorzeitigem Austritt können angebracht sein, um die Investition zu schützen.

Dokumentation

  • Alle Befähigungsnachweise und Unterweisungsnachweise müssen dokumentiert werden.

  • Bei Unfällen oder Kontrollen dient dies als Nachweis über die Einhaltung der Vorschriften.