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Wissensvermittlung im Transportumfeld stärken

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FM: Wissensvermittlung im Transportumfeld

FM: Wissensvermittlung im Transportumfeld

Das Facility Management (FM) in Logistik­immobilien und Umschlagplätzen steht vor der Herausforderung, die gestiegenen Anforderungen globaler Lieferketten durch effiziente Wissensverteilung zu bewältigen. Schon heute stellt die Logistikbranche Unternehmen vor komplexe Anforderungen: Globalisierte Lieferketten, immer kürzere Lieferzeiten und hohe Flexibilitätsanforderungen zwingen zu laufenden Prozessoptimierungen. In diesem Kontext wird es „zunehmend entscheidend, nicht nur schnelle und kosteneffiziente Prozesse zu entwickeln, sondern auch das dahinterliegende Wissen systematisch zu verwalten“. Effiziente Versand- und Lagerprozesse sind somit das Resultat eines kontinuierlich verbesserten Wissensmanagements. Für FM-Führungsverantwortliche bedeutet dies, Schulungs- und Weiterbildungsstrategien als Schlüssel zur Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit zu begreifen: Kompetente Mitarbeitende und ein formalisierter Wissensfluss ermöglichen es, Innovationen (z.B. neue Intralogistik-Technologien) schnell zu adaptieren und regulatorische Neuerungen (z.B. Verschärfungen im Umwelt- und Arbeitsschutz) proaktiv umzusetzen.

Gleichzeitig verstärkt der akute Fachkräftemangel die strategische Bedeutung von Aus- und Weiterbildung. In der Logistik „schätzt 94 % der befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als Problem für ihre Logistikaktivitäten ein“, wobei Gründe wie der demographische Wandel und ein negatives Branchenimage herrschen. Eine zentrale Handlungsoption besteht darin, die Aus- und Weiterbildungsprogramme zu optimieren und gezielt an die Bedarfe anzupassen. Beispielsweise betont ein Branchen-Leitfaden, dass Weiterbildungsmöglichkeiten entscheidend zur Gewinnung und Bindung von Lkw-Fahrern beitragen. FM-Verantwortliche erkennen daher zunehmend, dass strukturierte Wissensvermittlung im Transportbereich nicht nur die Attraktivität des Arbeitsplatzes erhöht, sondern auch die Produktivität und Innovationskraft der Logistikketten sichert.

Wissensvermittlung und Schulung im Transportbereich

Herausforderungen bei Schulung und Qualifikation in Logistikimmobilien und Umschlagplätzen

Die Vermittlung von Fachwissen in Logistikobjekten begegnet vielfältigen Herausforderungen. Zum einen erfordert die stark differenzierte Infrastruktur (Lagerhallen, Umschlagterminals, intermodale Knoten) spezialisierte Kenntnisse: Mitarbeitende müssen etwa die Besonderheiten von Hochregallagern, automatisierten Förderanlagen oder multimodalen Umschlagsystemen verstehen. Zum anderen verschärfen Regulierungen und Normen die Anforderungen: Arbeitsschutz- und Immissionsschutzauflagen variieren je nach Transportgut und Betriebsort. Hinzu kommt der beschriebene Fach- und Fachkräftemangel, der die Personalbindung und –ansprache schwierig macht. Die Folge sind Engpässe bei der Besetzung qualifizierter Stellen und oft ein überproportionaler Aufwand für die Einarbeitung neuer Kräfte. Gerade in technologieintensiven Bereichen (z.B. automatisierte Regalbediengeräte) sind digitale Kompetenzen erforderlich, die nicht jeder Neueinsteiger bereits mitbringt.

FM-Verantwortliche müssen zudem dem schnellen technologischen Wandel Rechnung tragen: Neue Logistikkonzepte (Internet-of-Things, Robotik, KI-gestützte Routing-Systeme) erfordern eine kontinuierliche Fortbildung. Hier zeigt sich: Nur durch systematische Wissensvermittlung kann der Betrieb flexibel auf Marktveränderungen reagieren und einen effizienten, nachhaltigen Betrieb sicherstellen. Kooperationsmodelle mit Bildungsträgern, Industriekontakten und Fachverbänden werden empfohlen, um die Ausbildungspraxis stets am aktuellen Stand zu halten.

Im Logistik-Facility Management lassen sich typischerweise drei Zielgruppen unterscheiden, deren Weiterbildungsbedarfe sich deutlich voneinander unterscheiden:

  • Objektleitung / operatives Management: Diese Fachkräfte verantworten den täglichen Betrieb eines Logistikstandortes. Sie benötigen vor allem praxisorientierte Kenntnisse über Abläufe, Sicherheitsvorschriften und Instandhaltungsprozesse vor Ort. Typische Lerninhalte sind etwa die Organisation von Transportabläufen, Ladungssicherung, Störungsmanagement sowie effektives Ressourcen- und Lieferantenmanagement. Weiterhin müssen sie über rechtliche Pflichten (z.B. Arbeitsschutzbestimmungen für Lagerarbeiter) informiert sein.

  • Technisches Personal: Dazu zählen Instandhaltungsingenieure, Servicetechniker und Gebäudetechniker. Ihre Lernbedarfe liegen in vertieften technischen Kompetenzen, insbesondere in den Bereichen Gebäudetechnik und Infrastruktur. Sie schulen sich in der Funktionsweise von Anlagen (z.B. Kälte-, Klima- und Elektrotechnik), in der Wartung von Flurförderzeugen und automatisierten Systemen sowie in den aktuellen Normen (beispielsweise VDI-Richtlinien, DIN-Normen für Lastaufnahmemittel oder ASR-Regelungen zu Maschinen und Anlagen). Besondere Schwerpunkte sind zudem digitale Steuerungssysteme: moderne Gebäude­management­systeme (BMS), CAFM-Software und Sensorik erfordern grundlegendes IT-Verständnis.

  • Strategisches Management (FM-Management/Ebene): Diese Gruppe umfasst FM-Leitungen, Betriebsleiter und Entscheider in der Unternehmensführung. Ihr Lernfokus liegt auf übergreifenden Themen: strategische Planung von Standortnetzen, Investitions- und Risikomanagement sowie Nachhaltigkeitskonzepte. Sie brauchen Wissen über energieeffiziente Konzepte, etwa erneuerbare Energien, Förderprogramme und Klimaziele, ebenso wie ein Verständnis für aktuelle rechtliche Rahmen (z.B. Emissionsschutzgesetze, EU-Gebäuderichtlinien, Arbeitsstättenverordnung). Darüber hinaus gelten Kompetenzen im Projektmanagement und in innovativen Geschäftsmodellen (z.B. Logistik-Dienstleistungsmodelle) als wichtig. Institutionen wie die DHBW weisen darauf hin, dass Weiterbildungsangebote gezielt auf Fach- und Führungskräfte zugeschnitten sein sollten, um diese Schlüsselpersonen umfassend zu befähigen.

Diese Differenzierung zeigt: Um wirksam zu sein, müssen Weiterbildungsprogramme die Bedürfnisse jeder Gruppe adressieren. Einem Objektleiter genügt etwa eine klare Anleitung zu Abläufen und Normen, während ein FM-Manager zudem Lernmodule zu strategischer Gebäudeentwicklung oder digitalem Asset Management benötigt.

Schulungsformate: Präsenzseminare, Blended Learning, digitale Plattformen und Learning-on-the-Job

Moderne Weiterbildung nutzt eine Vielfalt an Formaten, um den unterschiedlichen Lernstilen und Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Klassische Präsenzseminare bleiben für handlungsorientierte Themen (etwa Flurförderzeug-Schulungen oder Notfallübungen) unverzichtbar. Daneben gewinnen Blended-Learning-Ansätze an Bedeutung, die Präsenz- und Online-Phasen kombinieren. So können Teilnehmende flexibel Lernmodule am Computer absolvieren und in Präsenzsitzungen vertiefen – ein Konzept, das etwa die TÜV Rheinland Akademie anbietet, um auf die heutigen Anforderungen zu reagieren. Blended-Learning ermöglicht selbstgesteuertes Lernen, bleibt aber durch Präsenzanteile sozial eingebettet und praxisbezogen.

Zudem werden digitale Lernplattformen (LMS, Webinare, E-Trainings) verstärkt eingesetzt. Diese erlauben orts- und zeitunabhängiges Lernen etwa per Video-Modul oder interaktiven Quizzen. Wie ein Anbieter formuliert, zeichnen sich reine Online-Phasen durch „Selbstlernphasen“ aus, in denen Lernende Inhalte im eigenen Tempo erarbeiten. Auch sogenannte Mobile Learning-Apps und Simulationstools werden zunehmend eingesetzt, um z.B. Wartungsszenarien am Smartphone zu üben.

Ergänzend spielen Learning-on-the-Job und Peer-Learning eine große Rolle: Erfahrene Mitarbeitende (Mentoren) schulen neue Kolleginnen und Kollegen direkt am Arbeitsplatz. Team-Workshops und Best-Practice-Gruppen (z.B. Lean-Kreise im Lager) fördern den Erfahrungsaustausch. Gerade im Facility Management Logistik können solche Formate helfen, Wissen über Standortspezifika (z.B. Fahrwege in großen Depots) schnell weiterzugeben. Letztlich ist eine Mischung dieser Formate sinnvoll, um sowohl theoretische Grundlagen als auch praktisches Know-how zu vermitteln.

Ein professionelles Weiterbildungsprogramm muss die entscheidenden Wissensfelder abdecken. Dabei stehen insbesondere folgende Themen im Mittelpunkt:

  • Technische Infrastruktur: Gebäude- und Logistiktechnik bilden das Rückgrat jeder Anlage. Lehrinhalte umfassen die technische Gebäudeausrüstung (TGA) und Gebäudeautomation. Hierzu gehören Kenntnisse zu Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik, Energieversorgung (z.B. Blockheizkraftwerke, Batteriespeicher) sowie Infrastrukturanlagen wie Rampen, Aufzüge und Fördertechnik. Techniker im FM müssen verstehen, wie diese Systeme geplant, sicher betrieben und effizient gewartet werden.

  • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Eine zentrale Rolle spielen Arbeitsschutz- und Umweltvorschriften. An Lager- und Umschlagplätzen sind das insbesondere das Arbeitsschutzgesetz, die Arbeitsstättenverordnung und deren Technische Regeln (ASR), aber auch Vorschriften der Berufsgenossenschaften. Beispielsweise verlangt die ASR A1.3 Maßnahmen zu Sicherheit und Gesundheit, A1.7 regelt Türen und Tore sowie ASR A2.3 Fluchtwegekennzeichnung. FM-Personal muss zudem Kenntnisse zum Emissionsschutzrecht (z.B. Bundes-Immissionsschutzgesetz), Betriebsgenehmigungen und Abfallgesetzen besitzen, da logistische Prozesse – etwa Staplerbetrieb und Lagerung – Emissionen und Gefahrenstoffe betreffen.

  • Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Aufgrund politischer Vorgaben (Klimaziele, Energieeinsparverordnung) rückt nachhaltiges Gebäudebetriebsmanagement in den Fokus. So fordern gesetzliche Vorgaben „mehr Nachhaltigkeit, eine Verringerung des CO₂-Fußabdrucks sowie des Flächenverbrauchs“ bei neuen Logistikbauten. Aus- und Weiterbildungen müssen daher Aspekte wie umweltfreundliche Materialwahl (Cradle-to-Cradle-Ansatz), Energie- und Lastmanagement, Nutzung regenerativer Energien und Green-Building-Zertifizierungen (z.B. DGNB, LEED) vermitteln. Auch Praxisbeispiele (z.B. Gründächer zur Klimatisierung) werden als Lerninhalt genannt. Energiemanagement (Smart-Building-Technologien) und Klimatisierung fallen ebenfalls in diesen Komplex.

  • Digitale Steuerungssysteme und IT: Moderne Logistikobjekte sind zunehmend vernetzt. Wichtige Themen sind daher CAFM-Systeme, Building-Management-Systeme (BMS) und generelle Digitalisierungslösungen für Facility und Logistik. Hierzu gehört etwa der Umgang mit sensorgestützter Bestands- und Zustandserfassung oder Automatisierungssoftware für Lagersysteme. Ausbildungsinhalte umfassen die Anwendung von CAD- und CAFM-Software, die Nutzung von BIM (Building Information Modeling) für Bestandshaltung sowie IT-Sicherheit im Gebäudemanagement.

  • Sicherheit und Compliance: Schließlich sind Schulungen zu Sicherheitskonzepten und Compliance unverzichtbar. Dies reicht von Brandschutzmanagement über Notfall- und Evakuierungspläne bis hin zu Hygieneregeln. FM-Mitarbeitende müssen die Betreiberverantwortung (z.B. Führen von Prüfprotokollen) ebenso beherrschen wie Vorschriften der Gefahrstoffverordnung oder technische Richtlinien (z.B. VDI 2700–2798 zum Ladungsträger-Management). Die erwähnte VerkehrsRundschau-Übersicht listet exemplarisch zahlreiche Regelwerke auf, die Lager- und Logistikleiter kennen müssen.

Ein umfassendes Curriculum verknüpft diese Bereiche, da praktische Anlagenbetrieb stets sowohl technisch als auch rechtlich und ökologisch relevant ist.

Empfehlungen für nachhaltige Weiterbildungsprogramme (Best Practices)

Erfolgreiche Fortbildungsprogramme im FM-Logistikbereich zeichnen sich durch Praxisnähe, Kontinuität und kontinuierliche Evaluation aus.

Aus der Bildungspraxis und Wissenschaft empfehlen sich dabei folgende Ansätze:

  • Praxisorientierte Lernformate: Teilnehmer sollen reale Problemstellungen bearbeiten. Zum Beispiel setzen Seminare interaktive Workshops und Simulationen ein, in denen Logistikmanager gemeinsam konkrete Einsatzszenarien (etwa Notfallübung in einem Lager oder Energieeffizienz-Analyse) entwickeln. Auch Fallstudien bekannter Logistikprojekte und Projekte aus der betrieblichen Praxis fördern das Lernen: die Analyse von Green-Building-Beispielen oder die Planung einer CO₂-Reduktionsmaßnahme schärfen das Verständnis. Solche Fallstudien und Best-Practice-Analysen werden etwa in einem Nachhaltigkeitsseminar gezielt eingesetzt, um Lernende für die Komplexität ihrer Aufgaben zu sensibilisieren.

  • Projekt- und problemorientiertes Lernen: Auf oberster Ebene können Teilnehmer strategische Projekte erarbeiten, z.B. die Konzeption eines Smart-Campus oder die Optimierung eines Energie-/Abfallkonzepts für ihre Liegenschaft. Projektarbeit fördert Teamarbeit und unternehmerisches Denken. Verschiedene Perspektiven (Facility, Instandhaltung, Einkauf) werden in gemischten Gruppen eingebracht, um ganzheitliche Lösungen zu entwickeln.

  • Blended- und E-Learning-Komponenten: Moderne Programme kombinieren Präsenzphasen mit online Lernmaterialien. Dadurch ist eine stetige Weiterbildung auch zwischen den Seminarterminen möglich. Empfohlen wird, Lernfortschritt digital zu dokumentieren (Lern-Controlling) und Lernziele via Quiz-Tools zu überprüfen. Ebenso kann eine Online-Plattform den Wissensaustausch auch nach Abschluss der Kurse sichern (z.B. Lernforen oder interne Wiki).

  • Unternehmensinterne Unterstützung: Nachhaltigkeit ist eng mit organisationaler Verankerung verknüpft. Erfolgsversprechend ist daher ein begleitendes Coaching durch Fachlehrer oder ein FM-Mentorenprogramm. Regelmäßige Feedbackschleifen (Lernkurven, Mitarbeiterbefragungen) helfen, den Transfer in den Arbeitsalltag zu sichern. Einige Unternehmen etablieren Lernpartnerschaften zwischen FM und Forschungseinrichtungen, um neueste Erkenntnisse (z.B. zu Energieeffizienz) zu integrieren.

  • Qualitätssicherung: Gemäß wissenschaftlichen Best-Practices sollten Programme evaluiert und nach Bedarf angepasst werden. Ein Austausch mit anderen Unternehmen und der Wissenschaft (zum Beispiel auf Konferenzen wie dem „Facility Management Innovation Congress“) ermöglicht das Aufspüren innovativer Lernmethoden. Verbandsstandards (z.B. GEFMA-Richtlinien) können als Orientierung dienen, wie ein Ausbildungsstandard festgelegt wird.

Nachhaltige Weiterbildungsprogramme verknüpfen theoretisches Wissen mit unmittelbarer Anwendbarkeit. Interaktive Lernsettings (Workshops, Planspiele) und Fallstudien aus der Industrie haben sich als besonders effektiv erwiesen. Gleichzeitig muss die Fortbildung als langfristiger Prozess verstanden werden – mit regelmäßigen Aktualisierungen der Inhalte, um den raschen Entwicklungen im Logistik- und FM-Bereich gerecht zu werden.